Los geht´s – tut etwas!

Du würfelst, wenn es nicht klar ist, ob du dein Ziel erreichen kannst und es ein spannendes Hindernis gibt, das dir dabei im Weg ist. Wenn es kein interessantes Hindernis gibt, musst du auch nicht würfeln – dann schaffst du einfach, was du dir vorgenommen hast.
Wir haben schon vorher gesagt, dass die Charaktere bei Fate ihre Probleme aktiv angehen. Spieler, du hast während des Spiels viel zu tun: Vielleicht brichst du in die Festung eines Bösewichts ein, oder du fliegst ein Raumschiff durch ein Minenfeld. Vielleicht organisierst du auch einen Streik oder eine Demonstration, oder du benutzt dein Netzwerk von Informanten, um die aktuellsten Neuigkeiten von der Straße zu erfahren.
Wenn du etwas tust, ist es sehr wahrscheinlich, dass jemand oder etwas dir in die Quere kommt. Es wäre ja keine sehr interessante Geschichte, wenn der Bösewicht einfach nachgibt und dir den Sieg auf dem Silbertablett reicht – natürlich ist seine Festung mit irrsinnig komplizierten Vorkehrungen gesichert. Oder die Minen sind instabil und das Minenfeld explodiert bereits, während du da noch herumfliegst. Vielleicht haben die Demonstranten auch panische Angst vor der Polizei, oder irgendjemand hat deine Informanten bestochen, damit sie dir nichts erzählen.
Das sind die Situationen, in denen du die Würfel brauchst.

  • Überleg dir, welche Fertigkeit am besten zu der Aktion passt, die du durchführen möchtest.
  • Würfle mit vier Fate-Würfeln.
  • Addier alle Symbole auf den Würfeln zusammen. Ein + bedeutet +1, ein bedeutet -1 und ein 0 bedeutet 0.
  • Addier den Wert deiner Fertigkeit zu deinem Würfelwurf. Das Ergebnis entspricht dem Wert auf der Leiter, den du erreicht hast.
  • Wenn du einen Aspekt einsetzt, darfst du +2 auf deinen Wurf addieren oder ihn wiederholen.

Cynere möchte die Stadt Thaalar betreten, aber dazu muss sie die Wachen am Tor bestechen. Sabine meint, dass die Wachen nur namenlose NSCs sind und es sich nicht wirklich lohnt, mit ihnen einen Konflikt anzufangen. Cynere soll einfach versuchen, sie als Hindernis zu überwinden.
Anne schaut sich Cyneres Fertigkeiten an und beschließt, Ressourcen zu verwenden. Sie hofft, dass sie genug Geld zusammenkratzen kann, um die Wachen zufrieden zu stellen. Ihre Fertigkeit Ressourcen ist Durchschnittlich (+1), also kann sie +1 auf ihren Würfelwurf addieren.
Sie würfelt:
0++
Damit ist ihr Gesamtergebnis +2 (+1 von ihrem Wurf und +1 von ihrer Durchschnittlichen Fertigkeit). Das ergibt auf der Leiter ein Ordentliches (+2) Ergebnis.

Widerstand

Wir haben schon in den Grundlagen gesagt, dass es bei jedem Würfelwurf einen Widerstand gibt, mit dem du dein Ergebnis vergleichen musst. Es gibt entweder aktiven Widerstand, wenn eine Person gegen dich würfelt, oder passiven Widerstand, wenn du gegen einen Wert auf der Leiter würfeln musst. Dieser Wert repräsentiert den Einfluss, den deine Umwelt oder andere Umstände auf die augenblickliche Situation haben. SL, du musst entscheiden, ob der Widerstand aktiv oder passiv ist.

Sabine beschließt, dass die Wachen aktiven Widerstand leisten und dass sie für sie gegen Anne würfeln wird. Als passende Fertigkeit wählt sie Wille – schließlich versuchen die Wachen, dem Bestechungsversuch zu widerstehen.
Die Wachen sind namenlose NSCs, die nicht unbedingt sehr willensstark sein müssen, daher gibt Sabine ihnen einen Mäßigen (+0) Willen.
Sie würfelt:
0+++
Die Wachen haben unglaubliches Glück: Sabines Ergebnis ist eine +3!
Damit hat sie ein Gutes (+3) Ergebnis und schlägt Annes Wurf um einen Punkt.

Für die SL

Aktiv oder passiv?

Du solltest einem SC oder wichtigen NSC immer die Gelegenheit geben, aktiv für seinen Widerstand zu würfeln, wenn er sich in eine Aktion einmischen kann. Das zählt für den Charakter, der Widerstand leistet, nicht als seine Aktion in dieser Runde – das ist ein Teil der grundlegenden Konflikt-Regeln. Anders ausgedrückt: Ein Spieler muss nichts Besonderes tun, um aktiv Widerstand leisten zu dürfen, sein Charakter muss nur da sein und die Gelegenheit zum Eingreifen haben. Im Zweifelsfall hilft vielleicht ein Situationsaspekt, den aktiven Widerstand des Charakters an dieser Stelle zu rechtfertigen.
Wenn sich kein Charakter einmischt, schau dir an, ob die Situationsaspekte in der Szene ein Hindernis rechtfertigen oder ob es andere äußere Umstände gibt, die einen Widerstand gegen die Aktion begünstigen (schwieriges Gelände, ein komplexes Türschloss, Zeitdruck, irgendeine andere Komplikation etc.). Wenn dir etwas davon interessant erscheint, nimm es als passiven Widerstand und leg dafür einen Wert auf der Leiter fest.
Manche Sachen sind Grenzfälle – ein unbelebter Gegenstand, der aktiven Widerstand leisten sollte (wie z.B. eine Selbstschussanlage), oder ein NSC, der sich nicht aktiv wehren kann (wenn er z.B. gar nicht merkt, was der SC gerade tut). Verlass dich einfach auf deinen Instinkt und nimm die Art von Widerstand, die am besten zur Situation passt oder die die Szene interessanter macht.