Überlegt euch, mit welchen Problemen und Schwierigkeiten die Protagonisten in eurer Spielwelt konfrontiert werden
In jeder Spielwelt muss es etwas geben, das für die Charaktere sehr wichtig ist – häufig eine Bedrohung, die sie bekämpfen oder zerstören wollen. Das ist eine Aufgabe der Spielwelt.
Lasst euch mit eurer Gruppe zwei Aufgaben einfallen und schreibt sie auf Karteikarten oder den Spielgestaltungsbogen. Diese Aufgaben sind Aspekte, die während des ganzen Spiels eingesetzt oder gereizt werden können.
Die Aufgaben sollten die Tragweite des Spiels widerspiegeln und zeigen, womit sich die Charaktere auseinandersetzen müssen. Sie sind umfassende Ideen, die nicht nur eure Charaktere betreffen, sondern viele Personen in eurer Spielwelt. Es gibt zwei Arten von Aufgaben:
- Aktuelle Aufgaben: Das sind Schwierigkeiten oder Gefahren, die bereits in der Welt existieren, vielleicht sogar schon seit langer Zeit. Wenn sich ein Protagonist mit so einer Aufgabe beschäftigt, versucht er, die Welt zu verändern und zu verbessern. Zum Beispiel: Eine korrupte Regierung; organisierte Kriminalität; große Armut und Krankheit; ein Krieg, der bereits Generationen überspannt.
- Zukünftige Aufgaben: Das sind Gefahren, die sich gerade erst entwickeln und die drohen, die Welt zu einem schlechteren Ort zu machen, wenn sie ihre Ziele erreichen. Wenn sich ein Protagonist mit so einer Aufgabe beschäftigt, will er die Welt davor bewahren, in Chaos zu zerfallen oder zerstört zu werden. Zum Beispiel: Invasion aus dem Nachbarland; eine Zombiehorde, die plötzlich aus den Gräbern steigt; unerwartet verhängtes Kriegsrecht.
Grundsätzlich gibt es bei Fate in einer Spielrunde zwei Aufgaben: Entweder zwei aktuelle Aufgaben (bei diesen Geschichten geht es darum, die Welt zu verbessern), oder zwei zukünftige Aufgaben (bei diesen Geschichten müssen Leute aus großer Gefahr gerettet werden), oder je eine von jeder Art. Letzteres kommt in Romanen, Filmen und Serien häufig vor: Die tapferen Helden müssen sich gegen eine drohende zukünftige Aufgabe wappnen, während ihre Umgebung und ihr Umfeld sie gleichzeitig vor eine schwierige aktuelle Aufgabe stellt.
Mehr Aufgaben – oder weniger
Wenn ihr nicht wollt, müsst ihr natürlich nicht bei den zwei Aufgaben bleiben, die hier vorgeschlagen werden – eine Aufgabe oder drei Aufgaben funktionieren auch, aber das Spiel verändert sich dadurch ein wenig. Wenn ihr nur eine Aufgabe habt, wird sich euer Spiel um diese Sache drehen – eine Queste, um das Böse aus einer Stadt zu vertreiben, oder um eine Stadt vor dem Bösen zu retten. Wenn ihr drei Aufgaben verwendet, habt ihr eine sehr aktive Welt, in der die Charaktere ihre Kräfte auf mehreren verschiedenen Schlachtfeldern einsetzen müssen. Solltet ihr den Fokus eures Spiels konzentrieren oder erweitern wollen, sprecht als Gruppe darüber und passt die Anzahl der Aufgaben so an, dass das Ergebnis euren Vorstellungen entspricht.
Die Gruppe überlegt, mit was für Schwierigkeiten sie sich gerne herumschlagen würde. Daniel ruft sofort „Organisiertes Verbrechen“ und alle überlegen gemeinsam, wie man das Konzept am besten umsetzen kann. Sie erfinden die „Narbentriade“, eine Gruppe aus Schlägern, die sich mit Diebstahl, Erpressung und anderen unschönen Dingen beschäftigt, auf die die Welt eigentlich ganz gut verzichten könnte. Das ist ganz klar eine aktuelle Aufgabe.
Anne möchte, dass sich die Geschichte auch darum dreht, dass bald etwas passieren wird, etwas wirklich Schlimmes. Die Gruppe denkt sich also eine zukünftige Aufgabe aus: Einen finsteren Kult, der ein schreckliches Wesen heraufbeschwören möchte (damit entscheiden sie auch, dass es in dieser Welt schreckliche, Lovecraft-artige Wesen geben kann). Dominik nennt die Aufgabe „Der lauernde Schrecken“. Daniel gefällt die Idee sehr gut, weil sein Bücherwurm-Charakter dadurch besser in die gesamte Welt und die Geschichte integriert wird.
Aufgaben:
- Die Narbentriade
- Der lauernde Schrecken